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CDU-Stadtverband braucht neue Führungsriege

22.01.2014

(Text und Fotomontage: Schwarzwälder Bote vom 22.1.2014 - Alexandra Alt)

Freudenstadt. Es ist eine Zäsur, die der CDU-Stadtverband heute Abend erlebt. Carola Broermann und Andreas Bombel hören auf. Sie wollen Verantwortung in jüngere Hände geben und zwar in die des 23-jährigen Nicolai Wölfel. Die Freudenstädter CDU will sich erneuern. Nicht etwa, weil die alten Besen ihren Dienst verweigern. Vielmehr wollen die Früchte geerntet werden, deren Aussaat der CDU-Stadtverband vor mehr als zwei Jahren vornahm. Wenn also heute Abend bei der Mitgliederversammlung der Freudenstädter Christdemokraten im Hotel Bären (ab 19.30 Uhr) ein neues Dreigestirn gewählt wird, wird sich ein Generationenwechsel vollziehen. Carola Broermann (CDU-Stadtverbandsvorsitzende), Andreas Bombel (Stellvertreter) und Wolfgang Riedrich (Stellvertreter) geben ihre Ämter ab. Nicolai Wölfel (23), bislang Stellvertreter im CDU-Stadtverband, soll das neue junge Gesicht an der CDU-Spitze in der Stadt sein. Gerolf Hau (64) wird im Vorstand als Konstante bleiben. Der Dritte im Bunde heißt Florian Müller und ist bislang Beisitzer im CDU-Kreisverband.

Foto/Montage: Schwarzwälder Bote

Doch warum kommt dieser Gerenationenwechsel jetzt? "Wir haben drei Bundestagswahlen, zwei Kommunal- und Landtagswahlen und eine aufregende OB-Wahl hinter uns. Das reicht", sagt Carole Broermann im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir haben als Dreiergespann immer toll funktioniert. Jetzt sind andere an der Reihe", sagt Stellvertreter Andreas Bombel. Es sei wichtig, nicht so lange zu warten, bis einer nicht mehr könne. Mit Wölfel stehe ein Eigengewächs in den Startlöchern, das von der Jungen Union in den Stadtverband hineingewachsen sei, so Bombel. Wölfel scharrt mit den Hufen und die CDU setzt großes Vertrauen in ihn.

 

"Wir haben das Glück, nicht mit der Angel herumlaufen zu müssen. Wir haben gute junge Leute, die Verantwortung übernehmen wollen. Da wäre es fahrlässig, das nicht zuzulassen", sagt Broermann. Die anderen Fraktionen klagen über Nachwuchsprobleme, was macht die CDU dann anders? Bombel lacht ein bisschen schelmisch: "Bei uns gibt es Raum für Diskussion." Ein moderner Politikstil motiviere auch junge Leute. Da sei die enge Zusammenarbeit der Freudenstädter CDU mit der Jungen Union quasi Pflicht.

Auch vier Stadträte stehen nicht mehr zur Wahl

Langweilig wird es Bombel und Broermann aber nach ihrem Austritt aus der Führungsriege des Stadtverbands nicht. Beide kandidieren im Mai sowohl für den Kreistag als auch für den Gemeinderat. Apropos Gemeinderat – auch in der CDU-Gemeinderatsfraktion gibt es einen Umbruch. Die Stadträte Rolf Lautenschlager, Herbert Igel, Karl Bässler und Hubertus Jörg hören auf. "Da geht viel Sachverstand", sagt Bombel. Das sei sehr schade, erschüttere die Fraktion aber nicht. "Wir glauben, die CDU hat einen guten Ruf und ein gutes Angebot für Kandidaten." Deshalb sei der Blick in Richtung Kommunalwahl auch positiv: "Wir sind überzeugt, dass wir stärkste Fraktion bleiben", sagt Bombel.

Den Wahlkampf geht die Freudenstädter CDU also locker an. Broermann: "Wir lassen uns Zeit." Die Nominierungsversammlung ist für 20. März geplant. Das Kandidatentableau sei im werden. "Wir wollen Qualität, Sachverstand und Intellekt", zählt Broermann die Kriterien auf, nach denen die CDU ihre Kandidaten aussucht. "Schließlich müssen wir mit ihnen auch zusammenschaffen", sagt sie lachend. "Wir haben noch den einen oder anderen Platz frei", sagt Bombel. Und die werden auch frei gehalten – für Kandidaten, die wirklich wollen, die die CDU vielleicht jetzt noch nicht auf dem Plan hat und die sich vielleicht noch melden.

Nur eines bedauern Broermann und Bombel im Hinblick auf die Kandidatensuche. Obwohl das Thema Frauenliste im Kreis derzeit die Runde mache, seien Frauen bei der CDU Mangelware. "Politisch interessierte und engagierte Frauen müssen zu den großen Fraktionen. Da haben Sie eine Chance, etwas zu bewegen", sagt Broermann. Und bewegt hat die CDU-Frau in der Vergangenheit eine ganze Menge. Die OB-Personalie Osswald geht auf ihre Kappe. Zusammen mit dem Stadtverband haben sie und Bombel große Politiker wie Bundestagspräsident Norbert Lammert, Günther Öttinger oder Bundespräsident Horst Köhler nach Freudenstadt gebracht und nicht zuletzt den Weg für neue, junge Köpfe in den eigenen Reihen geebnet.

Auf Nicoali Wölfel kommt nach dem heutigen Abend eine Menge Arbeit zu. Denn im Wahlkampf, den die CDU laut Bombel "kurz und knackig" halten will, wird er als Kandidat für den Stadrat auch eine Schlüsselfigur sein.